IT Organisationen und Abteilungen stehen unter enormem Druck ihre Applikationen verfügbar zu halten und im Fehlerfall wieder möglichst schnell bereitzustellen. Die Herausforderungen hierbei sind klar:
- 24/7 Betrieb
- Kein Verständnis für Downtimes bei Nutzern und Kunden
- Datenwachstum
Diesen Verfügbarkeitsanforderungen begegnen die Unternehmen mit einem hohen Virtualisierungsgrad, Investitionen in moderne Storage Systeme und der Verlagerung von Applikationen in Private-, Hybrid- und Public Cloud-Umgebungen. Hierbei wird durch Standardisierung der Infrastruktur und der Admin-Prozesse zusammen mit der Nutzung von Funktionen dieser Plattformen ein möglichst unterbrechungsfreier und effizienter Betrieb gewährleistet.
Oracle als Plattform für Tier 1 Applikationen wird immer häufiger auf VMware vSphere- und Microsoft Hyper-V Umgebungen betrieben um den oben genannten Herausforderungen zu begegnen.
Veeam hilft hier ergänzend zu diesen Plattformen, die Oracle-Datenbanken im Fehlerfall möglichst schnell wieder online zu bringen.
Veeam‘s Funktionen können hierbei als einzige Oracle-Backup-Umgebung genutzt werden oder bestehende Backupabläufe mit RMAN oder Bestands-Backupsoftware ergänzen. Hauptsächlich geschieht dies durch Fast-Restore-Optionen, DR mit Instant VM Recovery und Storage Snapshot-basierten Restores.
Ein ausführliches Beispiel für eine solche Integration finden Sie in folgendem Whitepaper: Veeam Availability Suite and SAP on Oracle Deployment Guide.
Veeam Backup & Replication Backups arbeiten auf Block-Image-Ebene und sichern gesamte VMs als Abbild unabhängig von ihrem Inhalt. Um ein möglichst effizientes Backup durchzuführen, werden VMware vSphere und Microsoft Hyper-V Change-Block-Tracking-Technologien genutzt, um bei jedem Backuplauf nur die geänderten Daten abzuziehen – trotzdem ist dies aus Sicht des Betriebssystems und der Oracle-Applikation eine Vollsicherung.
Bei dem Backup verbindet sich Veeam über das Netzwerk oder durch den VMware VIX Kanal (nur Windows) zu der VM und prüft deren Inhalt. Werden dort Applikationen wie Oracle erkannt, startet Veeam zur Laufzeit spezielle Software, die eine Konsistenz der Applikationen und Datenbanken ermöglicht. Im Falle von Oracle prüft Veeam über Oracle-Umgebungsvariablen, wo die Datenbanken sich befinden und versetzt sie in den Backup-Modus. Der Hauptbefehl, den Veeam neben anderen ausführt, ist „ALTER DATABASE BEGIN BACKUP“. Der Oracle Backup-Modus wird ein paar Sekunden gehalten um einen VM Snapshot zu erstellen, der dann sofort wieder aufgelöst wird. Veeam nutzt den VM Snapshot um das eigentliche Backup zu erstellen.
Eine Ergänzung zu dieser Methode ist optional die Erstellung von Storage Snapshots. Dies kann dazu dienen, VMware zu entlasten oder die Storage Snapshots als Restore Points zu halten. Optional ist ein Crash-konsistentes Backup oder Storage Snapshot mit höherer Backup-Frequenz möglich. Dieses Crash-konsistente Processing sorgt bei den VMs oder Storage Snapshots dafür, dass von allen Festplatten der Inhalt vom gleichen Zeitpunkt gesichert wird, um beim Restore kompatibel zu Oracle zu sein.
Neben den Image-Level-Backups können Archive-Log-Backups hochfrequent erfolgen, um möglichst wenig Datenverlust im Restorefall zu haben bzw. eine Point-in-time- oder Point-of-Transaction-Wiederherstellung zu ermöglichen. Hier werden neben der eigentlichen Wiederherstellung verschiedene Oracle-Befehle und -Skripte genutzt. Im oben verlinkten Whitepaper finden Sie im Appendix die Befehle, die Veeam hier gemäß den Vorgaben der Anleitung „Oracle Best Practice Backup und Restore“ verwendet.
Als Backup-Konzept macht es zum Beispiel Sinn, 1x am Tag eine Image-Level-Sicherung auszulösen und alle 10 Minuten je nach Auslastung des Storagesystems einen Crash-konsistenten Snapshot zu erzeugen. Weiterhin sollte ergänzend mit RMAN oder Veeam alle 5 – 60 Minuten ein Oracle Archive-Log-Backup ausgeführt werden.
Beim Restore gibt es dann die Auswahl zwischen dem Image-Level-Backup und den Snapshots, um den ganzen Server via Instant VM Recovery (2 Min + Boot-Zeit) zu starten oder einzelne Files wiederherzustellen.
Mit dem Veeam Explorer for Oracle könnte daneben aus den Image-Level-Backups in Verbindung mit den gesicherten Archive Logs die Datenbank zu einem bestimmten Zeitpunkt oder zu einer bestimmten Transaktion wiederhergestellt werden. Die Entscheidung kann flexibel je nach Situation erfolgen.
Vor allem die Instant VM Recovery-Optionen und der Restore aus den Storage Snapshots können helfen, im Disasterfall die Applikationen schneller bereitzustellen.
Auch ein klassischer VM Restore ist möglich, welcher aber nur die geänderten Blöcke bis zum letzten Backup sehr schnell wiederherstellt. Diese Funktion nennt sich Quick Rollback.
Neben dem Quick Rollback sind besonders Veeam SureBackup und OnDemand Labs zu erwähnen. Mit SureBackup können Oracle-Server auf vollständige Wiederherstellbarkeit inkl. Anwendungsstartprüfung in einer Sandbox-Umgebung ausgeführt werden. Hierzu ist die Hinterlegung eigener Prüfskripte möglich.
OnDemand Labs können für Upgrade-Tests als Testumgebung genutzt werden, um im Vorfeld zu prüfen, ob eine Änderung die Applikation oder den Oracle-Server in Mitleidenschaft ziehen würde.
Beispiel für das Anlegen eines Oracle Backups:
Beispiel für einen Datenbank-Restore:
Dieser Blog Post “Wie Sie Oracle Datenbanken mit Veeam sichern. Eine “Best Practices” Übersicht.” wurde für Veeam Backup & Replication v9 oder Veeam Availability Suite v9 geschrieben. Der dargestellte Funktionsumfang entspricht der jeweiligen “Enterprise Edition”. Veeam unterstützt Oracle Version 11 und 12 auf Windows und Linux.